Evidenzbasierte Politik und (Big) Data in der Makroökonomie
Modul: | Modul 8a-e: Makroökonomie III |
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Dozent: | Jung / Preugschat |
Umfang / Credits: | 4 SWS / 7,5 Credits |
Veranstaltungsart: | Vorlesung und Übung |
Sprache: | Deutsch |
Termin und Ort: | Vorlesung und Übung montags 16 - 20 Uhr Raum M811 |
Beginn: | 15.04.2024 |
Prüfung: | Klausur |
Inhaltsübersicht
Dieser Kurs bietet eine Einführung in den von Judea Pearl populärwissenschaftlich („Book of why“) geprägten Kausalitätsbegriff und seine Verbindung zur angewandten ökonomischen und ökonometrischen empirischen Wirtschaftsforschung. Wir zeigen zuerst die Wichtigkeit, mit einem kausalen Modell über wirtschaftspolitische und betriebswirtschaftliche Fragen nachzudenken. Ausgehend von kausalen Graphen diskutieren wir in einem nächsten Schritt, wie man empirisch kausale Effekte identifizieren und quantifizieren kann. Wir wenden kausale Analysen dann auf aktuelle wirtschaftspolitische aber auch betriebswirtschaftliche Themen/Fragen an und überlegen, welche Variation in den Daten uns erlaubt, kausale Aussagen zu treffen. So werden wir aus dem Bereich der Industrial Organisation fragen, wie man die Auswirkungen einer Preisänderung eines Gutes auf die nachgefragte Menge aus Marktdaten schätzen kann und welche Probleme dabei auftreten können. Im Bereich des Marketing werden wir fragen, wieso verschiedene Kunden verschiedene Preise für dasselbe Gut bezahlen und welche empirischen Probleme bei der Schätzung auftreten. Aus dem Bereich der Personalökonomik werden wir fragen, welche Probleme es bei der Identifikation des Gender Pay Gaps gibt? Aus dem Bereich der Arbeitsmarktökonomik werden wir fragen, welche Auswirkungen hat der Mindestlohn? Weitere Themen aus dem Bereich der Makroökonomie (Wie wichtig waren Nachfrage/Angebotsschocks für die Inflation nach Corona?), des Wachstums oder der Mikroökonomie (Empirische Ausgestaltung von Auktionen) können ebenfalls besprochen werden. Auch die Auswirkungen der Automatisierung, Wohnungsmarktpolitik, oder spatiale Mobilität können diskutiert werden. Zentral ist, dass Studierende lernen, wie ökonomisches Wissen generiert werden kann und welche wissenschaftlichen Instrumente dazu zur Verfügung stehen